Sicherheit Verhütungsmethoden

Pearl-Index Die Sicherheit der Verhütungsmethoden

Wer Sex hat kann schwanger werden!

verhuetung pearl indexEines vorweg: Keine Verhütungsmethode bietet eine 100%ige Sicherheit.

Aber: je klarer sich ein Paar über den Verhütungswunsch ist, desto sorgfältiger wird die Verhütungsmethode angewendet, was die Verhütungssicherheit maßgeblich steigert. Bei der Auswahl der richtigen Verhütungsmethode spielt daher die Sicherheit des Verhütungsmittels eine wichtige Rolle. Der Pearl Index ist dabei ein wichtiger Indikator.

Der Pearl-Index beurteilt die Sicherheit

Der sogenannte Pearl-Index hat seinen Namen von dem amerikanische Biologen Raymond Pearl und ist ein Maß für die Verhütungssicherheit unterschiedlicher Verhütungsmethoden.

Er gibt an, wie hoch der Anteil sexuell aktiver Frauen ist, die trotz Verwendung einer bestimmten Verhütungsmethode innerhalb eines Jahres schwanger werden. Je niedriger der Pearl-Index ist, desto sicherer ist die Methode.

Doch wie genau wird die Sicherheit der Methoden durch den Pearl-Index ermittelt?

Der Index ergibt sich aus der (Anzahl der Schwangerschaften / Anzahl der Frauen) x (12 / Anwendungsmonate) x 100
Ist zum Beispiel ein Pearl-Index von 2 angegeben, kommt es innerhalb eines Jahres statistisch zu zwei ungewollten Schwangerschaften pro 100 Frauen, die mit derselben Methode verhüten.

Im folgenden Video erklärt das Gynefix Deutschland Team sehr anschaulich, wie genau Verhütungsmittel mit dem Pearl Index bewertet werden:

 

Der Pearl Index hat allerdings auch seine Schwächen

Die Effektivität eines Verhütungsmittel ist von vielen Anwendungsfaktoren meist abhängig, welche die Berrechnung der Indizes beeinflussen können. Anwendungsfehler sind häufig die Ursache für eine ungewollte Schwangerschaft. Gerade bei hormonellen Einnahmepräparaten wie der Pille ist die Gefahr, dass das Verhütungsmittel aufgrund eines Anwendungsfehlers versagt, groß. 

 

Häufige Gründe für Verhütungspannen sind zum Beispiel:

     - nicht einhalten des Einnahmezeitraums

     - falscher Gebrauch (häufig beim Kondom)

     - Durchfall oder Übelkeit

     - Einnahme von Medikamenten, welche die Wirkung der Verhütungsmittels beeinflussen (z.B. Antibiotika bei der Pille)

 

Die Anwendungsfehler werden bei dem Pearl-Index zwar berücksichtig, jedoch liegt es häufig bei der Frau selbst, die Methode richtig anzuwenden um eine Schwangerschaft zu verhindern. Die sollte bei der Auswahl der Verhütungsmethode immer berücksichtigt werden.

 

Aussagekraft des Pearl Index über die Sicherheit

Die Verwendung des Index-Wertes und auch die exakte Art der Ermittlung des Wertes ist nicht geschützt. Das bedeutet jeder Hersteller von einem Verhütungsmittel kann den Wert selbst "errechnen". Statistisch relevante Parameter wie Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs, Größe der Stichprobe oder eine minimale Grundgesamtheit sind nicht vorgeschrieben. Dadurch ist der Pearl-Index neuer Verhütungsmethoden, wie er von Herstellern veröffentlicht wird, oft nur eingeschränkt aussagekräftig.

Grundlegend gilt: je länger und breiter ein Verhütungsmittel eingesetzt wird, desto aussagekräftiger ist der Wert des Pearl-Indexes.

Nachfogend haben wir für Sie eine Tabelle mit den gängigsten Verhütungsmitteln und deren Sicherheits-Wert zusammengestellt:


Pearl-Index Verhütung

Hormonfreie VerhütungPearl-Index
Kupferkette 0,1–0,5
Kupferspirale 0,3–0,8
Temperaturcomputer* 0,8–3
Hormonmesscomputer (PERSONA) 6
Kondom 2–12
Diaphragma 1–20 (abhängig von Erfahrung und Alter)
Portiokappe 6
Lea Contraceptivum 2–3
Spermizide 3–21
Koitus Interruptus 4–18
Kalendermethode 9
keine Verhütung 85
Hormonelle VerhütungPearl-Index
Ovulationshemmer (Pille) 0,1–0,9
Verhütungsring (Nuvaring) 0,5
Verhütungspflaster 0,9
Hormonspirale 0,16
Depotspritze 0,3–0,88

 

 


 

Quelle: Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) e.V. – AWMF 015/015 – Stand August 2008 – Empfängnisverhütung – Familienplanung in Deutschland.

*Angaben beruhen auf Ergebnissen ohne Anwendungsfehler und mit hoher Verhütungscompliance

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